Auftrag erteilt: Der Breitbandausbau im Lahn-Dill-Kreis geht in die nächste Runde!

 

h.R. v.l.: Saskia Kuhl, IHK Lahn-Dill; Manfred Orth, Kreiskoordinator; Klaus Bernhardt, Projektleiter; Hermann Steubing Bürgermeister i.R.; Frank Inderthal, Bürgermeister; Winfried Moser, Telekom;                    v.R.: Elisabeth Müller Kreistagsvorsitzende; Fuat Dalar, Deutsche Telekom; Landrat Wolfgang Schuster, Lahn-Dill-Kreis; Stephan Aurand, Kreisbeigeordneter Lahn-Dill-Kreis; Georg Matzner, Hessisches Wirtschaftsministerium

Von 2014 bis 2017 wurden im größten Gemeinschaftsprojekt des Lahn-Dill-Kreises mit seinen Städten und Gemeinden rund 60.000 Haushalte mit höheren Datengeschwindigkeiten versorgt. Dazu war es nötig, 194 Kilometer Gräben zu baggern, 421 Kilometer Glasfaser einzuziehen und 520 neue Verteilerkästen aufzustellen. Von den rund 44 Millionen Euro, die investiert werden mussten, haben die Beteiligten 8,4 Millionen Euro aufbringen müssen, der Rest wurde vom Ausbaupartner Telekom bezahlt. Förderprogramme gab es zu dem Zeitpunkt noch nicht – alles wurde alleine gestemmt. Darauf wies Landrat Wolfgang Schuster bei der Vertragsunter-zeichnung zum Folgeprojekt dieser Tage hin.

Nachdem Ende 2015 der Bund und das Land Hessen ein Fördersystem entwickelt hätten, war für die Kommunen und den Kreis, die gemeinsam das Projekt „lahn-dill-breitband“ tragen, klar, dass sich daran beteiligt werde. Antragsverfahren, europaweite Ausschreibung, Auswertung des Ergebnisses, Fortschreibung des Antragsverfahrens und das Warten auf den endgültigen Bescheid aus Berlin hätten Zeit gekostet. Ende Juni 2018 war es dann soweit. Damit, so der Landrat, sei nun klar, um welche Ziele und um welche Zahlen es gehe.

Es würden im nun beginnenden Erweiterungsprojekt, bei dem erneut die Telekom der Ausbaupartner sei, in den nächsten 22 Monaten in den sieben Ausbaugebieten alle noch unterversorgten Haushalte auf über 30 Mbit/s gebracht. Darüber hinaus sei vorgesehen, alle 112 Schulen und die Kliniken mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen. Außerdem würden in 78 unterversorgten Gewerbegebieten fast 600 Unternehmen mit Glas im Haus der Eintritt in die Gigabit-Gesellschaft ermöglicht. Dazu müssten 74 Kilometer Gräben aufgebaggert, 118 Kilometer Glasfaser eingezogen und 69 neue Verteilerkästen aufgestellt werden.

Alles zusammen solle, so Wolfgang Schuster, knapp 13 Millionen Euro kosten, von denen die lahn-dill-breitband 9,6 Millionen Euro aufzubringen habe. Das gelinge aber nur über die Beteiligungen von Bund mit 4,8 Millionen Euro und Land mit drei Millionen.

Landrat Wolfgang Schuster erhält aus den Händen von Referatsleiter im Hess. Wirtschaftsministerium, Georg Matzner, den Bewilligungsbescheid

Im Auftrag von Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir überreichte der zuständige Referatsleiter im Hessischen Wirtschaftsministerium, Georg Matzner, den Zuwendungsbescheid über 3 Millionen Euro. Der Landrat bedankte sich für diesen wichtigen Finanzierungsbeitrag und dankte auch dem Leiter des Breitbandbüros Hessen, Wolfram Koch, für dessen Unterstützung. Da der Kreis die Kosten für die Schulen alleine trage, seien für die kommunale Gemeinschaft noch 800.000 Euro übrig geblieben, die je zur Hälfte vom Kreis und den Kommunen aufgebracht werden müssten.

Er habe dem Kreisausschuss und dem Kreistag vorgeschlagen, den kommunalen Anteil auch zu übernehmen und die Zustimmung erhalten. Dafür dankte Frank Inderthal ganz herzlich. Der Solmser Bürgermeister ist Sprecher seiner Kollegen im Kreis und bei denen war die Freude groß über die entsprechenden Einsparungen.

Fuat Dalar, Manager beim für den Ausbau im Kreis zuständigen Infrastrukturvertrieb Südwest der Telekom freute sich über „das erneute Vertrauen, das uns der Landkreis entgegenbringt“. Kein Unternehmen baue mehr Glasfaser in Deutschland als die Telekom. Diese Expertise würde auch im Lahn-Dill-Kreis genutzt, denn mit dem Erweiterungsprojekt würde die digitale Zukunft auch zu den Schulen, den Kliniken und zum Mittelstand gebracht.